Gewinner 2014

cura 2014 - der österreichische Pflege-Management AWARD erstmals vergeben

Wien, am 27. Februar 2014: Das Konferenzunternehmen Business Circle initiierte in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den österreichischen Pflege-Management-Award „cura 2014“, der am Rande des 6. Pflege-Management-Forums verliehen wurde. 

„Der Preis wurde ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen und innovative Management‐Projekte der intra‐ und extramuralen Gesundheits- und Krankenpflege zu identifizieren und auszuzeichnen. Insgesamt 35 eingereichte Projekte haben unsere Erwartungen in Qualität und Quantität mehr als übertroffen“, so Gastgeber und Initiator Mag. Gerhard Pichler.

Für Sozialminister Rudolf Hundstorfer sprechen viele Gründe für die Vergabe dieses Awards: „Die Pflege repräsentiert die größte Berufsgruppe des österreichischen Gesundheitswesens und die Gesundheitswirtschaft wird in Zukunft der bedeutendste Dienstleistungsbereich, der wesentlich von Pflegefachberufen zu gestalten ist. Mehr als 440.000 Menschen in Österreich brauchen ständig Pflege. Der nun initiierte Preis gibt der zentralen Rolle des Pflege-Managements eine adäquate Öffentlichkeit.“

Gesundheitsminister Alois Stöger betonte im Zuge der Preisverleihung: „Mit der zunehmenden Komplexität der Gesundheitsversorgung sind Pflegefachkräfte entscheidende Akteure. Pflege und Betreuung sind ein bestimmendes Thema der österreichischen Gesundheits-, Sozial- und Gesellschaftspolitik. Der nun erstmals verliehene Preis stärkt die Pflege – das ist ein wichtiges Signal.“

Die Fachjury bildete Dr. Meinhild Hausreither (BMG), Mag. Paul Resetarics, MSc (BMG), Dr. Margarethe Grasser (BMASK), Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer, DGKS (Universität Wien), Präs. Ursula Frohner, DGKS (ÖGKV), Mag. Monika Wild, MAS, MSc, DGKS (Ö. Rotes Kreuz), Dr. Gerald Bachinger (Sprecher der ARGE der Patientenanwälte Österreichs) und Mag. Karl Schwaiger, DGKP (Austrian Nurse Directors Association - ANDA).

 

Kategorie Akutpflege:

Platz 1:
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus
Projekt: Nachhaltige Implementierung des Expertenstandards Pflege von Menschen mit chronischen Wunden im AKH Wien

Durch die nachhaltige Implementierung des Expertenstandards „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ wurde ein systematisches Wundmanagement an der klinischen Abteilung erreicht. Dies wurde durch eine Vernetzung der Wundmanager erzielt. Diese Zielsetzung wurde durch verschiedenste Maßnahmen erreicht, u.a. klare Festlegung des Pflege- und Behandlungsplanes, Koordinierung der interprofessionellen Verfahrensregelung, Beratung und Schulung von Patienten sowie Durchführung der phasengerechten Wundversorgung. Die bisherigen Ergebnisse zeigen für die Patienten als auch für das Personal Verbesserungen. Chronische Wunden sind ein Querschnittproblem in der Patientenversorgung. Mit diesem Projekt, das ausgezeichnet aufgebaut und evaluiert ist, wurde dieses Defizit in der Patientenversorgung grundlegend aufgearbeitet und ein replizierbarer Standard erarbeitet.

Begründung der Jury zur Auszeichnung:

Durch die nachhaltige Implementierung des Expertenstandards „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ soll ein systematisches Wundmanagement an der klinischen Abteilung erreicht werden. Dies wurde durch eine Vernetzung der WundmanagerInnen erzielt. Diese Zielsetzung wurde durch verschiedenste Maßnahmen erreicht, u.a. klare Festlegung des Pflege- und Behandlungsplanes, Koordinierung der interprofessionellen Verfahrensregelung, Beratung und Schulung von PatientInnen sowie Durchführung der phasengerechten Wundversorgung. Die bisherigen Ergebnisse zeigen für die PatientInnen als auch für das Personal Verbesserungen.

Chronische Wunden sind ein Querschnittproblem in der Patientenversorgung, mit diesem Projekt, das ausgezeichnet aufgebaut und evaluiert ist, wurde dieses Defizit in der Patientenversorgung grundlegend aufgearbeitet und ein Standard erarbeitet, der ein „best practice beispiel“ ist.

Gut geplant und umfassende Umsetzung in der Praxis, basierend auf anerkannten Qualitätskriterien, Verbesserung der Qualität bei der Wundversorgung, Ergebnisse gemessen und nachweisbar.

Das Projekt wurde seitens der Gesundheits- und Krankenpflege initiiert, interdisziplinär angelegt und von 2010-2013 durchgeführt. Dazu wurden in einem ersten Schritt Prävalenzmessungen der Patienten/-innen mit chronischen Wunden durchgeführt und auf der Grundlage der Ergebnisse die entsprechenden Abteilungen ausgewählt. Daraufhin wurden in einem zweiten Schritt der Fortbildungsbedarf des Personals sowie die entsprechenden Schulungen durchgeführt. Im Anschluss daran wurde eine interprofessionelle (Pflege und Medizin) Verfahrensregelung gestaltet und eine ebenfalls interprofessionelle Wunddokumentation entwickelt, die in einer patienten- und pflegepersonalbezogenen Auditdatenerhebung und einem Zertifikat ihren Höhepunkt fand. Der Expertenstandard wurde an der Abteilung für Gefäßchirurgie erfolgreich implementiert und führte zu einer deutlichen Qualitätssteigerung.

 

Platz 2 
Landesklinikum St. Pölten–Lilienfeld
Projekt: „Interdisziplinäre Entlassungsstation“ 

Platz 3 
SALK - Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken-Universitäts­Klinikum der PMU
Projekt „§15 GuKG – mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich“.

 

Kategorie Langzeitpflege:

Platz 1:
FH Kärnten gemeinsam mit Wie-daham-Pflegeheime, Caritas Kärnten, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
Gut versorgt im Pflegeheim? Interdisziplinäres Projekt zur Versorgungsoptimierung in Kärntner Pflegeheimen

Es handelt sich um ein beispielgebendes Projekt zur Versorgungsoptimierung in Pflegeheimen. Es steht für Vernetzung von Wissenschaft und Praxis sowie für die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen. Studien belegen, dass Bewohner von Pflegeheimen oftmals ins Krankenhaus transferiert werden, obwohl die Versorgung Vorort möglich wäre (z.B. bestimmte ärztliche Tätigkeiten gem. § 15 GuKG) bzw. sie von einer solchen mehr profitieren würden. Hierzu wurde ein Maßnahmenpaket entwickelt, dieses in zwei Interventions-Heimen implementiert und die Ergebnisse Kontroll-Heimen ohne der interessierenden Interventionen gegenüber gestellt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit (z.B. Hausärzte, Pflege) sowie die Anzahl an Transferierungen in Krankenanstalten hat sich signifikant verbessert bzw. verringert. Das Projekt ist ein sehr gutes Beispiel für die Verflechtung von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis zugunsten der Heimbewohner.

Begründung der Jury zur Auszeichnung: 

Die interdisziplinäre Entlassungsstation ist ein neues in St. Pölten entwickeltes Konzept, das sich durch eine reduzierte Aufenthaltsdauer zum Ziel gesetzt hat, durch Einsparungen der ärztlichen Ressourcen nachweislich Kosten einzusparen. Die niederösterreichische Gesundheitsversorgung wird den internationalen Trends angepasst und die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert.

Entlassung von PatientInnen immer noch Anlass vieler Beschwerden von PatientInnen und Angehörigen, mit dieser interdisziplinären Station ein wichtiger Schritt zu Verbesserungen gesetzt und beispielgebende Einbindung der Angehörigen.

Umsetzung einer neuen „Versorgungsform“ – Übergang vom Krankenhaus ins nach Hause, Ergebnisse wurden evaluiert und es konnte damit sowohl die Effizienz als auch die Effektivität im Klinikum St. Pölten –Lilienfeld verbessert werden.

Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden auf der Grundlage evidenzbasierter Pflegeabhängigkeitsskalen die Transferierung von Patienten/-innen auf eine interdisziplinäre Entlassungsstation. Die direkte und unmittelbare Einbindung der Patienten/-innen, deren Angehörige (z.B. Schulungen) sowie erforderliche Gesundheitsberufe in der Pflegeprozess führt zu einer Erleichterung der Wiedereingliederung in den gewohnten Alltag bzw. in die häusliche Pflege für Patienten/-innen sowie deren Angehörigen.

 

Platz 2:
SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH (in Zusammenarbeit mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg)
Projekt: „Schmerzfreies Pflegeheim – Studie zur Optimierung des Schmerz­Managements in Altenpflegeheimen“

Platz 3:
Caritas Socialis GmbH
Projekt: „Wohngemeinschaften für demente Menschen“

 

 

Teilnahmeberechtigt waren alle Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege, die zur Ausübung von Führungsaufgaben berechtigt sind und in Österreich arbeiten und wohnen.

Die cura 2014 wird von Hutchison Drei Austria unterstützt. www.drei.at