Pflege-Management-Award „cura 2015“ vergeben
Wien, am 2. März 2015: Das Konferenzunternehmen Business Circle schrieb in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den österreichischen Pflege‐Management‐Award „cura 2015“ aus, der im Rahmen des 7. Pflege‐Management‐Forums verliehen wurde.
„Die cura 2015 würdigt herausragende Leistungen und innovative Management‐Projekte der intra- und extramuralen Gesundheits‐ und Krankenpflege. Insgesamt 38 eingereichte Projekte haben unsere Erwartungen in Qualität und Quantität mehr als übertroffen“, so Gastgeber und Initiator Mag. Gerhard Pichler.
Für Sozialminister Rudolf Hundstorfer sprechen viele Gründe für die Vergabe dieses Awards: „Ein hochwertiges Pflegesystem braucht einen schnellen Wissenstransfer von neu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Innovationen in die Praxis. Die cura 2015 gibt der zentralen Rolle des Pflege‐Managements eine adäquate Öffentlichkeit.“ Die Fachjury bildete Dr. Meinhild Hausreither (BMG), Mag. Paul Resetarics, MSc (BMG), Dr. Margarethe Grasser (BMASK), Univ.‐Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer, DGKS (Universität Wien), Präs. Ursula Frohner, DGKS (ÖGKV), Mag. Monika Wild, MAS, MSc, DGKS (Ö. Rotes Kreuz), Dr. Gerald
Bachinger (Sprecher der ARGE der Patientenanwälte Österreichs) und Mag. Karl Schwaiger, DGKP (Austrian Nurse Directors Association ‐ ANDA). Teilnahmeberechtigt waren alle Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits‐ und Krankenpflege, die zur Ausübung von Führungsaufgaben berechtigt sind und in Österreich arbeiten und wohnen.
Die Preise wurden von Sozialminister Alois Stöger und den beiden Gastgebern Verena Hübner und Gerhard Pichler (Business Circle) feierlich an die Preisträger überreicht:
Kategorie Akutpflege:
Platz 1:
LKH‐Univ. Klinikum Graz
Projekt: „Ersteinschätzung nach MTS© in der Notaufnahme ‐ Ein Instrument der Pflege zur Erhöhung
der Patientensicherheit am LKH‐Univ. Klinikum Graz und in ganz Österreich“
Das Patientenaufkommen in Notaufnahmen nimmt laufend zu. Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine große Herausforderung. Um rechtzeitig die richtige Behandlung einzuleiten, müssen die schwerstkranken Patienten identifiziert werden. Häufig fehlt dazu ein standardisiertes Ablaufmanagement. An der EBA (Erstuntersuchung ‐ Beobachtung ‐ Aufnahme) des LKH‐Univ. Klinikum Graz wird daher als erstes Krankenhaus in Österreich das Manchester Traige System (MTS©) seitens der Pflege zur Ersteinschätzung von Patienten eingesetzt. Dabei wird der Patient durch standardisierte Kriterien fünf Dringlichkeitsstufen zugeordnet. Diese bestimmen die Zeit, die der Patient maximal bis zum ersten Arztkontakt warten kann. Durch das MTS© wurden an der EBA nachhaltige Effekte erzielt. Die Anzahl an Beschwerden nimmt ab, Patientenströme werden gezielt gelenkt und die Sicherheit der Patienten sowie Mitarbeiter ist gestiegen. Weiters ist das LKH‐Univ. Klinikum Graz Ausbildungszentrum für ganz Österreich und hat dabei bereits 33 Einrichtungen nach dem MTS©
geschult.
Begründung der Jury zur Auszeichnung:
„Ein mutiges, zukunftsorientiertes Projekt, das den Gesetzesauftrag mehr als nur erfüllt.
Das Projekt unterstreicht die Rolle und die Aufgabe der Gesundheits- und Krankenpflege in diesem Versorgungs-Setting.
Es erfüllt auf jedenfall Innovation und Kreativität in besonderem Maße.
Es ist wirksam und übertragbar in ganz Österreich sowie interdisziplinär geführt.“
Platz 2:
Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH
Projekt: „Implementierung des Konzepts Patienten‐ und Angehörigenedukation im Rudolfinerhaus Wien“
Platz 2:
Landes‐Nervenklinik Wagner‐Jauregg
Projekt: „Die Perspektive macht den Unterschied ‐ Konzeption und Implementierung eines Intensivtagebuchs auf den Intensivstationen der Landes‐Nervenklinik Wagner‐Jauregg“
Kategorie Langzeitpflege:
Platz 1:
SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth
Projekt: „Demenzbetreuung der Zukunft im SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth“
2006 eröffnete SeneCura in Grafenwörth eine einzigartige Demenzstation, die mittlerweile 60 Bewohnerinnen und Bewohner ein Zuhause bietet und richtungweisend in Europa ist. Die Demenzstation unterscheidet sich nicht nur durch das einzigartige Bau‐ und Pflegekonzept, sondern auch durch die Qualität der wissenschaftlichen Begleitung. Im Rahmen eines mehrjährigen wissenschaftlichen Projekts wird das neuartige Konzept regelmäßig evaluiert. Dafür wurde eigens ein Beirat eingerichtet, der eng mit dem Pflege‐ und Betreuungspersonal zusammenarbeitet. So konnte nachgewiesen werden, dass das Pflegekonzept
die Lebensqualität von Personen mit Demenz steigert und den Krankheitsverlauf stabilisiert. Betreut werden die Bewohnerinnen und Bewohner von einem in Validation ausgebildeten Team. Der innovative Demenzbereich umfasst unter anderem ein speziell abgestimmtes Farb‐ und Materialkonzept, sechs gemütliche Wohngruppen, einen Snoezelenraum, einen Memory Garten mit geschützten Wanderstrecken sowie zwei Rundgänge mit Sinnesecken.
Begründung der Jury zur Auszeichnung:
„Investition in Projektarbeit zahlt sich aus. Der ganzheitliche Ansatz des Projektes ist das Besondere. Von MA-Schulung, bauliche Maßnahmen, Ablauforganisation, wissenschaftliche Begleitung ist alles mit bedacht worden. Auf allen Ebenen wird geschult.
Platz 2:
Pflegekrankenhaus Haus der Barmherzigkeit
Projekt: „Etablierung eines interdisziplinären Kontinenzmanagements in einem Pflegekrankenhaus“
Platz 3:
Seniorenbetreuung der Stadt Wels
Projekt: „Wissenschaftliche Evaluierung der solitär geführten Wohngemeinschaft für Menschen mit
Demenz in der Stadt Wels“
Der Preis wird von Hutchison Drei Austria unterstützt. www.drei.at